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DNA-Profile

DNA-Profil bei Beziehungsdelikten

Jurisprudence
Strafprozessrecht
Das Bundesgericht entschied, dass im Rahmen von Beziehungsdelikten das Erstellen eines DNA-Profils zur Aufklärung und Verhütung künftiger Straftaten nicht verhältnismässig sei. Sollte der Beschuldigte tatsächlich erneut eines gleichartigen Delikts verdächtig werden und ist in jenem Zeitpunkt davon auszugehen, dass sein DNA-Profil ein geeignetes Beweismittel darstellt, so kann ein solches Profil ohne Weiteres dannzumal angeordnet werden.
iusNet-StrafR-StrafPR 17.02.2023

Auch die Erstellung eines DNA-Profils muss verhältnismässig sein

Jurisprudence
Strafprozessrecht
Eine erkennungsdienstliche Erfassung, eine Probenahme und die Erstellung eines DNA-Profils stellen alle einen Grundrechtseingriff dar. Diese Zwangsmassnahmen müssen daher verhältnismässig sein. Dabei hält das Bundesgericht fest, dass jeweils im Einzelfall überprüft werden muss, ob die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, was insbesondere mit Blick auf die Abklärung von künftigen Delikten beachtet werden muss.
iusNet StrafR-StrafPR 06.02.2023

Zur Verhältnismässigkeit von Zwangsmassnahmen in Bezug auf allfällige weitere, noch unbekannte Delikte

Jurisprudence
Wird ein DNA-Profil nicht zur Aufklärung der Anlasstat erstellt, ist dies nur dann verhältnismässig, wenn erhebliche und konkrete Anhaltspunkte dafür bestehen, dass der Beschuldigte in andere - auch künftige – Delikte von einer gewissen Schwere verwickelt sein könnte. Für die Beurteilung der Schwere müsse nicht nur die abstrakte Strafdrohung, sondern auch das betroffene Rechtsgut und der konkrete Kontext miteinbezogen werden.
iusNet-StrafR-StrafPR 22.06.2021

Die routinemässige Erstellung eines DNA-Profils der beschuldigten Person

Jurisprudence
Strafprozessrecht
Das Bundesgericht schränkt die Möglichkeit routinemässiger Entnahme von DNA-Proben beschuldigter Personen ein. Dies sei vom Gesetz nicht vorgesehen. Vielmehr müsse geprüft werden, ob die Zwangsmassnahmen für die Aufklärung des laufenden Verfahrens erforderlich seien und ob erhebliche und konkrete Anhaltspunkte bestehen, dass die beschuldigte Person künftig erneut Delikte einer gewissen Schwere begehen könnte bzw. früher solche Delikte begangen hat.
iusNet-StrafR-StrafPR 09.04.2021

Die Erstellung eines DNA-Profils im Rahmen eines Rechtshilfegesuchs

Jurisprudence
Strafprozessrecht
Die Erstellung eines DNA-Profils stellt nach Ansicht des Bundesgerichtes keine strafprozessuale Massnahme dar. Dabei handelt es sich um eine Rechtshilfeangelegenheit, die mit Zwischenetscheid verfügt werde. Zuständig für ein dagegen erhobenes Rechtsmittel sei nach dem Rechtshilfegesetz die Beschwerdekammer des Bundesstrafgerichts.
iusNet-StrafR-StrafPR 19.11.2020

DNA-Spuren als Beweis für die Täterschaft?

Jurisprudence
Strafprozessrecht
Das Bundesgericht anerkennt die Würdigung des Obergerichts des Kantons Zürich, dass gefundene DNA-Spuren zwar Beweiswert in Bezug auf die Spurengeberschaft haben, jedoch keine definitiven Rückschlüsse auf den Vorgang bei deren Antragung auf den Spurenträger aussagen. Dies hänge von zahlreichen Faktoren ab, wie beispielsweise die Art des Materials, auf das die DNA-Spur letztlich übertragen werde und die Art der Spur.
iusNet-StrafR-StrafPR 15.10.2020

Fingerabdrücke und DNA-Profile: Schnellerer Austausch zwischen den Polizeibehörden

Législation
Allgemeines Strafrecht
Durch die Vernetzung der nationalen Informationssysteme (DNA-Profile, Fingerabdruckdaten, Fahrzeugdaten) soll rasch in Erfahrung gebracht werden können, welche anderen Staaten über Informationen verfügen, die eine Ermittlung voranbringen könnten.
iusNet StrafR-StrafPR 09.01.2020