Umgang mit kriminalprognostischen Aussagen und Prognoseinstrumenten
Die diesjährige Tagung des Forums Justiz und Psychiatrie knüpft an die letzte Veranstaltung an. Es soll nochmals auf die Grundlagen der Kriminalprognose eingegangen werden. Dabei geht es um Antworten auf folgende Fragen: Sind mehr oder weniger sichere psychiatrische Prognosen überhaupt möglich? Oder stehen psychiatrische Prognosen auf grundsätzlich sehr wackeligen Beinen? Wird die Aussagekraft psychiatrischer Prognosen überschätzt? Werden Prognoseinstrumente ungeachtet ihrer Tauglichkeit nicht zu oft einfach unbesehen verwendet? Welches ist deren Aussagekraft? Und welche Bindungskraft haben psychiatrische Prognosen für die Justiz? Um solche wichtigen Fragen zu beantworten, werden zunächst die von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in Deutschland erstellten Empfehlungen vorgestellt. Im zweiten Teil des Programms befassen wir uns mit der Anwendung und Eignung von Prognoseinstrumenten. Die Tagung endet mit zwei Inputs zur Frage, wie die Gerichte mit psychiatrischen Prognosen umzugehen haben und welcher Spielraum bei psychiatrischen Prognosen der Verteidigung verbleibt. Wie stets im Forum Justiz und Psychiatrie wird der Diskussion zeitlich viel Raum eingeräumt, um den angestrebten interdisziplinären Zugang zu befördern.
Programm
09:00 |
Eintreffen |
09:30 |
Eröffnung der Tagung |
09:40 |
Hauke Brettel und Susanne Stübner |
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Die aktuellen Empfehlungen für Prognosegutachten in Deutschland aus juristischer und erfahrungswissenschaftlicher Sicht. |
10:30 |
Diskussion, anschliessend Kaffeepause |
11:30 |
Andreas Mokros |
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PCL-R |
11:55 |
Diskussion, anschliessend Mittagspause |
13:45 |
Robert J.B. Lehmann |
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Static-99 |
14:10 |
Elmar Habermeyer |
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Indikation bzw. Differentialindikation von Prognoseinstrumenten. |
14:35 |
Diskussion, anschliessend Kaffeepause |
15:35 |
Stephan Bernard |
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Keine Handlungsspielräume der Verteidigung bei psychiatrischen Kriminalprognosen? |
16:00 |
Beatrice van de Graaf |
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Bundesgerichtliche Rechtsprechung |
16:45 |
Diskussion |
17:00 |
Schluss der Tagung mit anschliessendem Apéro |
Referent:innen
Prof. Dr. Dr. Hauke Brettel
Sprecher des Zentrums für Interdisziplinäre Forensik (ZIF)
Johannes Gutenberg Universität Mainz, Deutschland
Prof. Dr. Susanne Stübner
stv. Direktorin, Klinik für Forensische Psychiatrie
Psychiatrische Universitätsklinik, Zürich
Prof. Dr. Andreas Mokros
Dekan der Fakultät für Psychologie
FernUniversität in Hagen, Deutschland
Prof. Dr. Robert J.B. Lehmann
Professur für Rechtspsychologie
Medicalschool, Berlin
Prof. Dr. Elmar Habermeyer
Direktor, Klinik für Forensische Psychiatrie
Psychiatrische Universitätsklinik, Zürich
Dr. Stephan Bernard, LL.M.
Rechtsanwalt, Fachanwalt Strafrecht SAV
Advokatur Aussersihl, Zürich
lic. iur. Beatrice van de Graaf
Bundesrichterin, I. Strafrechtliche Abteilung
Bundesgericht, Lausanne